Am 23. März ist es wieder soweit: Dann beginnt der heilige Fastenmonat Ramadan. 30 Tage lang verzichten Muslime auf der ganzen Welt auf den Verzehr von Speisen und Getränken von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Doch der Ramadan ist mehr als nur das Fastengebot. Der Monat ist eine Zeit der Reflexion, des Gebets und der inneren Einkehr. Außerdem ist er von Nächstenliebe und Wohltätigkeit geprägt. Menschen helfen einander, spenden Geld an Wohltätigkeitsorganisationen oder verteilen Essenspakete an diejenigen, die weniger zum Leben zur Verfügung haben. Nach 3 Jahren nimmt der Fastenmonat 2023 wieder seinen gewohnten Gang. Wir blicken im AbuDhabiBLOG nicht nur auf das Ramadan-Jahr 2023, sondern klären auch die wichtigsten Fragen und Begriffe des Fastenmonats.
Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. In diesem Monat fasten Muslime 30 Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Muslime glauben, dass während des Monats Ramadan im siebten Jahrhundert nach Christus der heilige Koran von Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed offenbart wurde. Die letzten zehn Tage sind die heiligsten im Ramadan. Einen ganzen Monat verzichten Muslime tagsüber auf Essen und Trinken. Außerdem gehören sexuelle Enthaltsamkeit, Rauchverbot und sogar Kaugummikauen zum Fastengebot.
Das Wort Ramadan stammt vom arabischen Wort ramida bzw. ar-ramad ab und bedeutet soviel wie Trockenheit oder sehr starke Hitze. Im Zentrum stehen das religiöse Gebet, die praktizierende Solidarität mit Armen, Kranken und Behinderten sowie die Vermeidung von negativen Gedanken und Handlungen. Der Monat ist eine Zeit der inneren Einkehr und der Reflexion, um Geist und Körper zu reinigen. In Abu Dhabi und den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wird die Arbeitszeit um zwei Stunden pro Tag verkürzt, um den Menschen mehr Zeit zum Gebet zu ermöglichen. 2023 beginnt der Ramadan am 23. März, der 21. April ist der letzte Fastentag.
2023 ist es wieder Zeit, die üblichen Traditionen an Ramdan zu pflegen. Die Ramadan-Zelte sind zu den Fastenbrechen-Mahlzeiten Iftar und Suhoor geöffnet und in vielen Restaurants finden besondere Ramadan-Menüs statt. Auch Familien und Freunde dürfen wieder zusammenkommen und das Fastenbrechen gemeinsam zelebrieren. Der Austausch von Ramadan-Grüßen ist also wieder persönlich möglich. Sowieso wie jedes Jahr ist die Stadt mit Laternen und Lichtern festlich geschmückt.
Im Monat Ramadan wurde dem Propheten Mohammed die heilige Schrift des Koran herabgesandt. Demzufolge ist das Fastengebot in einem der Koranverse festgeschrieben. Gläubige sollen sich ihrer moralisch-ethischen Verantwortung und Verpflichtung bewusst werden: Gute Handlungen, Selbstverzicht, Enthaltsamkeit, die Vermeidung von schlechten Gefühlen wie Lügen oder üble Nachreden sowie das Gebot zur Unterstützung und Hilfe von Armen und Schwachen zählen dazu. Das Fasten an Ramadan ist für alle Muslime verpflichtend, es ist zudem eine von fünf Säulen des Islam. Die weiteren Säulen sind:
Shahada: Das Glaubenbekenntnis – die religiöse Hingabe zu Allah als alleinigem Gott und seinem Gesandten Mohammed
Salah: Das Gebet – fünfmal täglich in Richtung Mekka
Zakat: die Verpflichtung zu Spenden an Bedürftige, Kranke und Schwache
Haddsch: die Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Muslim mindestens einmal im Leben unternehmen soll
2023 beginnt Ramadan am 23. März, der 21. April ist der letzte Fastentag. Nach astronomischen Berechnungen ist der 23.03.2022 der erste Tag nach Neumond, an dem der Halbmond sichtbar ist. Der Fastenmonat entspricht einer Dauer eines Mondphasenzyklus von einem bis zum nächsten Neumond, in der Regel rund 30 Tage. Die Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahr 622 n.Chr. markiert nicht nur den Beginn des Islam, sondern auch den der islamischen Zeitrechnung. Das Jahr 2023 entspricht also dem Jahr 1445 im islamischen Mondkalender.
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Jetzt günstig buchen open_in_newIftar und Suhoor bezeichnen die Mahlzeiten, mit denen das Fasten am Abend gebrochen wird. Iftar bedeutet übersetzt Fastenbrechen und bezeichnet das erste Mahl nach Sonnenuntergang. Traditionell wird der Iftar in Abu Dhabi mit einem lauten Kanonenschlag „eingeläutet“. Das Fasten wird immer zuerst mit der Verköstigung von Datteln und einem Glas Wasser, Milch oder Kaffee gebrochen.
Nach dem Maghrib-Gebet folgt dann die Hauptmahlzeit im Kreis von Familie und Freunden. Bevor die Sonne am Morgen aufgeht, begehen Muslime den Suhoor – die letzte Mahlzeit in der Nacht, bevor das Fastengebot wieder greift. In den meisten Hotels werden üppige und aufwendige Iftar und Suhoor Buffets aufgebaut, teilweise in extra aufgestellten Essenszelten.
Nach dem letzten Fastentag beginnt das dreitägige Eid Al Fitr – Fest, auch bekannt als Zuckerfest. Familien kommen zusammen, essen gemeinsam und beschenken sich gegenseitig.
Kinder sind mindestens bis zur Pubertät vom Fastengebot des Ramadan ausgenommen. Trotzdem bereiten sich manche Jugendliche bereits auf die Fastenzeit als Erwachsene vor, indem sie sich für wenige Stunden täglich im Verzicht von Essen und Trinken üben.
Viele Nicht-Muslime mögen und genießen die Stimmung während des Fastenmonats. Touristen und Besucher sind in Abu Dhabi zu den meisten Ramadan-Veranstaltungen willkommen, wie z.B. zu den zahlreichen Iftar- und Suhoor- Mahlzeiten in etlichen Hotels. Außerdem kann sich jeder in Enthaltsamkeit üben und dann abends das Fastenbrechen feiern.
Grußformeln wie „Ramadan Kareem“ (Haben Sie einen großzügigen Ramadan) oder Iftar Shahy (guter Iftar) werden an Ramadan gerne und oft ausgesprochen. Auch Sätze wie Mubarak alaik al shahar (Möge dieser Monat ein gesegneter für Dich sein) oder Kil aam wa inta fee kheir (möge jedes Jahr vorübergehen und Ihnen gut gehen) sind weit verbreitete Phrasen und erfreuen sich großer Beliebtheit.
In Abu Dhabi und den gesamten Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gilt das Fastengebot zu Ramadan nach islamischen Recht auch in der Öffentlichkeit. Das heißt, dass selbst Nichtmuslime darauf achten sollten, im öffentlichen Raum auf Essen, Trinken oder Rauchen zu verzichten. Touristen müssen aber längst keine Beschränkungen mehr auf sich nehmen und es gibt gerade für internationale Besucher etliche Ausnahmen.
Hotels, Food Courts und manche Restaurants haben extra für Reisende abgetrennte Essbereiche eingerichtet. Dort dürfen tagsüber Gäste speisen, weil diese Bereiche nicht für Einheimische sichtbar sind. Außerdem sind die großen Malls bis spät in die Nacht geöffnet und es herrscht eine ganz eigene, stimmungsvolle Atmosphäre.
Sowohl Männer als auch Frauen sollten sich während des Ramadan konservativer kleiden. Schultern und Knie sollten bedeckt sein, auch zu enge Kleidung wird als anstößig, unangemessen und respektlos gegenüber den Fastenden angesehen.
Wie bereits oben erwähnt, müssen Kinder nicht fasten. Außerdem ausgenommen sind Menschen mit chronischen Erkrankungen und Schwangere. Auch alte Menschen, stillende Mütter, Leistungssportler oder bestimmte Berufsgruppen (wie Piloten, Ärzte) sind nicht verpflichtet an Ramadan zu fasten.
Zakat – eine der fünf Säulen des Islam – versteht sich als karitativer Beitrag, den Muslime armen, kranken und schwachen Menschen zugute kommen lassen. Er besteht aus einem festen Anteil eines jeden Einkommens. Muslime glauben daran, dass vor allem an Ramadan gute Taten wertvoller sind als im Rest des Jahres. Deswegen spenden viele Menschen weitaus mehr als üblich.
Haddsch ist die jährliche Pilgerreise nach Mekka in Saudi-Arabien, die jeder Muslim einmal in seinem Leben vornehmen soll, sofern man gesund ist und sie sich finanziell leisten kann.
Eid Al Fitr bezeichnet den Abschluss des heiligen Monats Ramadan. Das zweite große religiöse Fest im Islam – Eid Al Adha – meint die Vollendung der jährlichen Haddsch-Pilgerfahrt. Beide Feste werden im Kreise der Familie gefeiert, es gibt Geschenke und man kleidet sich neu ein.
Eid Al Fitr ist auch als Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest bekannt. Die religiösen Feiertage werden von Muslimen auf der ganzen Welt begangen. An Eid Al Fitr wird ein besonderes Gebet (Salah al Eid) in den Moscheen abgehalten.
Das Eid Al Adha– Fest fällt auf den zehnten Tag im zwölften und letzten Monats (Dhu I-Hiddscha) des islamischen Mondkalenders und dauert vier Tage. Das Fest erinnert an den Propheten Abraham und dessen Gottesehrfurcht. Sie war so groß, dass er bereit war, den göttlichen Befehl, seinen eigenen Sohn Ismael für Gott zu opfern, auszuführen. Dieser göttliche Test zeigte Abrahams Ergebenheit zu Gott, worauf dieser ihn verschonte und stattdessen einen Widder opfern sollte. So kommt das Fest zu seinem Namen, das übersetzt so viel wie Opferfest heißt. In Gedenken an dieses Ereignis werden zum Eid Al Adha-Fest Schafe, Lämmer, Ziegen, Kühe, Bullen oder sogar Kamele geschlachtet. 2021 fällt das Opferfest auf den 19. Juli.