Die 6 schönsten Naturschätze im Emirat Abu Dhabi

Wer denkt, Abu Dhabi hat außer Sand, Wüste und Wolkenkratzer nichts zu bieten, irrt sich gewaltig. Vor allem die Landschaft des Emirats Abu Dhabi ist facettenreicher, als viele denken. Von Mangrovenwäldern und artenreichen Meeresschutzgebieten an den Küsten über schroffe Berglandschaften und Oasen im Osten bis hin zu riesigen Wüstenlandschaften im Süden des Emirats zeigt sich Abu Dhabi vielfältig und lebendig. Selbst in den scheinbar lebensfeindlichen Sanddünen finden viele Tier- und Pflanzenarten ihren natürlichen Lebensraum. Zudem fördern und bauen die VAE seit einigen Jahren den Naturschutz und Ökotourismus im Land aus, was zu erstaunlichen Erfolgen führt. Wir blicken auf die schönsten Naturschätze Abu Dhabis und stellen sehenswerte Naturschutzgebiete des Emirats vor.

Naturschutz im Emirat Abu Dhabi

Das Emirat Abu Dhabi verfügt über eine überaus vielfältige Landschaft und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Das Emirat zählt insgesamt 402 Pflanzen-, 49 Säugetier-, 383 Vogel- sowie 67 Amphibien- und Reptilienarten. Um die Artenvielfalt zu schützen, hat die Umweltbehörde Abu Dhabis ein Netzwerk geschaffen, das den Schutz aller Lebewesen in den 19 Naturschutzgebieten des Emirats sicherstellt. Viele der Naturreservate sind mittlerweile für den Tourismus geöffnet. Auf welche Art und Weise Besucher die Möglichkeit haben, die einzigartige und faszinierende Flora und Fauna zu entdecken, zeigen wir Ihnen in unserem Abu Dhabi BLOG.

Al Wathba Wetland Reserve

Nur 30 Minuten außerhalb des Stadtzentrums von Abu Dhabi wartet ein idyllisches Naturschauspiel auf alle Naturfreunde. Im Al Wathba Wetland Reserve können Besucher ein geologisches Naturwunder begutachten. Das Naturschutzgebiet in Abu Dhabi umfasst ein Sabcha – eine flache Wüstensandebene, die von mehreren Wasserbecken umgeben ist. Die Anfahrt dorthin lohnt sich vor allem wegen der zahlreichen Flamingos, die sich zwischen September und April in den salzreichen Gewässern aufhalten und ausreichend Nahrung finden. Bis zu 4.000 der rosa-pinkfarbenen Vögel kommen regelmäßig hierhin. Vogelliebhaber werden aber nicht nur Flamingos entdecken, 250 Vogelarten wurden hier schon gesichtet.

Flamingos Abu Dhabi

Flamingos suchen regelmäßig das Al Wathba Wetland Reserve auf

Hinzu kommen 16 Reptilienarten, wie z.B. der Ägyptische Dornschwanzagame. Auf einer Fläche von fünf Quadratkilometern können Naturfans auf zwei Wanderwegen (1,5 km und 3 km) die sehenswerte Tier- und Naturlandschaft genauer unter die Lupe nehmen. Ein kleines Besucherzentrum gibt Aufschluss über die „Verstecke“ der Vögel und stellt interessante Fakten über die Tier- und Pflanzenwelt des Gebietes vor. Das Naturreservat ist dienstags bis samstags von 8 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Neben Ferngläsern empfiehlt sich die Mitnahme von ausreichend Trinkwasser, Proviant und Sonnenschutz.

Skurille Sandskulpturen: Die Al Wathba Fossil Dunes Protected Area

Nur wenige Kilometer südlich des Naturschutzgebietes tauchen in der Wüstenlandschaft bizarre Sandfelsen in allen erdenklichen Formen auf. Durch den Wüstenwind haben sich dort etliche verhärtete Sandsteinformationen gebildet, die so aussehen, als entspringen sie aus einem Paralleluniversum. Die sogenannten Fossil Dunes sind ein perfekter Ort zum Picknicken und für Panoramaaufnahmen zum Sonnenuntergang, wenn das Licht die Sandtürme in stimmungsvolle Farben versetzt.

Fossil Dunes AUH

Versteinerte Sanddünen in bizarrsten Formen sind in der Al Wathba Fossil Dunes Protected Arena zu sehen

Seit Februar 2022 sind die Dünen zum offiziellen Naturschutzgebiet ernannt worden. Unter dem Namen Al Wathba Fossil Dunes Dunes Protected Area können Besucher die neue Öko-Tourismus-Einrichtung besuchen. Neben einem Besucherzentrum, Wanderwegen und einem Amphitheater gibt es Aussichtspunkte, Sitzbänke und Foodtrucks. Musik- und Lichtshows setzen die Fossil Dunes zudem atmosphärisch in Szene.

Jebel Hafeet National Park

Im Osten der VAE, rund um die Oasenstadt Al Ain und direkt an der Landesgrenze zum Oman türmt sich ein kahler Riese in der Landschaft auf. Der Jebel Hafeet ist mit einer Höhe von 1340 Metern der höchste Berg des Emirats. Die Gegend rund um den Gipfel ist sowohl für Archäologen, Geologen und Biologen äußerst spannend. Im Jebel Hafeet National Park gibt es nicht nur 5000 Jahre alte Gräber und bis zu 150 Meter tiefe Höhlensysteme zu bewundern, hier haben seltene Pflanzen und Tiere ihren natürlichen Lebensraum gefunden. Dazu gehört beispielsweise die Grüne Zwergpalme. Lediglich ein Exemplar wurde vor rund zehn Jahren entdeckt. Die Umweltbehörde von Abu Dhabi konnte den Bestand der Palme mittlerweile auf etwa 50 Exemplare erreichen.

Jebel Hafeet Al Ain
Wandern am Jebel Hafeet
Ausgrabungen Jebel Hafeet Al Ain
Gräber am Jebel Hafeet

Außerdem wurde hier zum ersten Mal seit 35 Jahren der Arabische Karakal gesichtet, auch bekannt als Wüstenluchs. Die mittelgroße, sandfarbene Wildkatze wird auch gerne aufgrund ihres Fauchens als „bellende Katze“ bezeichnet. Weitere gefährdete Tierarten sind der Afghanfuchs, der Wüstenigel Brandts Igel oder der Arabische Tahr, die kleinste der ziegenähnlichen Tahrarten weltweit. Auf einer neun Kilometer langen Tour können die Attraktionen des Parks besichtigt werden. Und im Jebel Hafit Desert Park gibt es ein umfangreiches Ausflugsprogramm für die ganze Familie mit Kamel- und Pferdausritten, Buggy- und Fahrradtouren. Dort ist auch Camping oder das Übernachten in klimatisierten Luftblasenzelten möglich.

Mangrove National Park

Ein wirkungsvolles Ökosystem: Die Mangrovenwälder rund um Abu Dhabi sind sowohl für die Artenvielfalt als auch für den Klimaschutz von hoher Bedeutung. Die im Meer wachsenden Bäume und Sträucher schützen die Stadt nicht nur vor Meeresfluten, sie reinigen auch das Meerwasser und filtern Kohlendioxid aus der Atmosphäre.

Naturpark Mangrovenwald Abu Dhabi
Ein lohnenswertes Ausflugsziel: Mangrove National Park Abu Dhabi
Mangrove Walk Jubail Ilsnad
Ein Meer von Bäumen: Mangrove Walk
Mangroven Abu Dhabi
Wichtiges Ökosystem in Abu Dhabi: Mangrove Walk

Deswegen überrascht es nicht, dass die Mangrovenwälder ein beliebter Rückzugsort für etliche Tiere sind. Flamingos, Riffreiher oder Rennkrabben zählen zu den Bewohnern des Nationalparks, die hier optimale Lebensbedingungen vorfinden. Die Erkundung des Gebiets ist auf mehrere Arten möglich: Entweder im Rahmen einer Kajak-Tour, mit Stand-Up-Paddel-Boards, einer Wanderung auf dem Mangrove Walk oder einer Bootstour.

Kajak Abu Dhabi
Kajaktour durch den Mangrovenwald von Abu Dhabi
Steg über Mangrovenwald in Abu Dhabi
Holzstege führen durch den Mangrove Walk Abu Dhabi
Nationalpark Mangroven Abu Dhabi
Wanderweg rund um den Mangrovenwald in Abu Dhabi

Rub Al Khali: Das Naturschutzgebiet in der Wüste

Wer das luxuriöse Wüstenhotel Qasr Al Sarab Desert Resort by Ananatara besucht, wird in den Genuss einer besonderen Wüstenlandschaft kommen. Das Resort bildet das Tor zur größten zusammenhängenden Sandwüste der Erde – auch bekannt als das Leere Viertel -oder auf arabisch Rub Al Khali. Steigt man hier in einen Geländewagen, um die mächtigen Sanddünen zu überqueren, erlebt man mit Sicherheit die eine oder andere Überraschung. Die auf den ersten Blick trostlos wirkende Landschaft hat erstaunlich viele „tierische“ Highlights zu bieten. Zum einen leben hier die prachtvollen Oryx-Antilopen, deren Aussterben durch Züchtungsinitiativen und der anschließenden „Entlassung“ in die Wildnis verhindert werden konnte.

Rub Al Khali im Emirat Abu Dhabi
Dünen in der Rub Al Khali Wüste
Wüstensafari Abu Dhabi
Wüstensafari in der Rub Al Khali

Andere Säugetiere wie die Sandkatze, der Wüstenfuchs, der Arabische Wolf und natürlich Kamele haben sich ebenfalls an das heiße und trockene Klima angepasst. Aber auch Reptilien wie Schlangen, Geckos, Echsen sowie Spinnen und Skorpionen kommen hier gut zu recht. Insgesamt 30 Vogel-, 13 Reptilien- und 10 Säugetierarten leben in der kargen Wüstenwelt der Rub Al Khali. Der Reiseveranstalter EWTC organisiert geführte Wüstentouren durch das Naturschutzgebiet Abu Dhabis.

Wüstenkamele Abu Dhabi
Kamele in der Rub Al Khali Wüste
Oryx Antilope Abu Dhabi
Oryx-Antilopen in der Wüste Abu Dhabis

Sir Bani Yas Island: Die Safari-Insel in Abu Dhabi

Eine Safari-Insel mitten im Persischen Golf: Was auf den ersten Blick außergewöhnlich klingt, ist seit nun schon 50 Jahren Realität. Auf der kleinen Insel Sir Bani Yas zweieinhalb Stunden westlich von Abu Dhabi City hat der Staatsgründer der VAE – Scheich Zayed  – den Arabian Wildlife Park geschaffen. Mittlerweile ist daraus ein natürliches Kleinod mit rund 10.000 Tieren geworden. Der frühere Staatschef hat sogar dafür gesorgt, dass im Laufe der Jahre selbst exotische Exemplare den Weg auf die Insel finden konnten.

Zebras AUH
Arabian Wildlife Park mit Zebras
Giraffe AUH
Giraffen im Arabian Wildlife Park

Darunter fallen Giraffen, Leoparden, Streifenhyänen, Emus, aber auch einheimische Tiere wie Gazellen und Oryx-Antilopen. Die Insel ist ein beliebter Touristen-Spot geworden, das Luxusresort Anantara Al Yamm Villa Resort nimmt interessierte Safarigäste auf und organisiert Touren durch den Naturpark und bietet viele sportliche Aktivitäten wie Reiten, Kajakfahren oder Mountainbiking.

Arabian Wildlife Park Safari
Safari durch den Arabian Wildlife Park
Sir Bani Yas Safari
Selbst Geparden leben im Arabian Wildlife Park