Das Emirat Abu Dhabi ist das Größte von insgesamt sieben in den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Dementsprechend vielseitig zeigt es sich seinen Besuchern. Abu Dhabi-Stadt überzeugt mit einem pulsierendem Stadtleben und moderner Architektur, die sich zum Beispiel auch im Kunstmuseum des Louvre Abu Dhabi widerspiegelt. Verlässt man die Stadt, gibt es auch hier viel zu entdecken. Nach rund eineinhalb Stunden Fahrt gen Osten erreichen Besucher Al Ain, eine alte Oasenstadt und kulturelles Herz der Emirate an der ehemaligen bedeutsamen Karawanenroute von den VAE zum Oman. Heute ist die Stadt durch eine Grenze mit dem Oman zweigeteilt. Der emiratische Teil heißt Al Ain, der omanische Buraimi. Mit einer der weltweit ältesten und durchgängig bewohnten Siedlungen (aktuell ca. 630.000 Einwohner) nimmt Al Ain seit 2011 den Status als UNESCO Weltkulturerbe ein. Wir blicken im Abu Dhabi BLOG auf die Highlights der Oasenstadt.
Besucher, die an der Geschichte der Oasenstadt interessiert sind, finden zahlreiche Sehenswürdigkeiten vor, die das kulturelle Erbe Al Ains belegen. Die imposanten Forts von Al Ain, das Al Ain Nationalmuseum und das Al Ain Palace Museum beherbergen eindrucksvolle Zeugnisse aus früheren Zeiten. Natürlich zählt auch die berühmte Palmenoase zu den beliebtesten Attraktionen der Stadt, des Weiteren geben die Kamelrennbahn und der Viehmarkt spannende Einblicke in das Alltagsleben der Bewohner. Familien finden mit dem Wadi Adventure Wasserpark und der Hili Fun City reichlich Spaß und Unterhaltung.
Im Zentrum von Al Ain befindet sich die gleichnamige Oase, sie ist die älteste von insgesamt sechs Oasen der Stadt. Auf einer Fläche von 1.214 Hektar bietet die historische Grünanlage tiefe Einblicke in das Leben der Einwohner dieser Region. Auf dem Gelände der Oase befinden sich drei Festungen, sogenannte Forts. Das Fort am östlichen Ende der Oase beherbergt das Nationalmuseum von Al Ain. Besucher können täglich von 8-17 Uhr entlang des von Dattelpalmen gesäumten Pfadsystems spazieren gehen und über 100 verschieden Pflanzenarten bewundern.
Nach wie vor gibt es hier Plantagen mit bewirtschafteten Farmen. Die Felder werden mithilfe eines komplexen und jahrhundertealten Bewässerungssystem – dem sogenannte Faladsch – versorgt. Auf dieses System sind die Bewohner der Oase besonders stolz. Das Wasser wird nämlich über Kanäle aus unterirdischen Quellen in die Oase geleitet. Diese einzigartige Ingenieursleistung verdiente sich 2006 sogar den Eintrag in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. In einer Dauerausstellung erfahren Besucher mehr über dieses Ökosytem, wie es geschützt werden kann und wie der traditionelle Anbau von Plantagen funktioniert.
Ein Teil der Anlage besteht aus dem Oasengarten. Hier wird die Bedeutung des Ökosystems für die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Stadt deutlich. Er besteht aus drei separaten Ebenen: Der Garten der Prä-Oase gibt Aufschluss über die Entstehung der Grünanlage. Kulturpflanzen wie Henna, Indigo oder Aloe Vera sowie kleine Palmen und Getreidesorten wie die Grüne Borstenhirse werden hier angepflanzt. Bereits vor Hunderten von Jahren bildete der Anbau von Nutzpflanzen die Grundlage zur Landwirtschaft, sie dienten aber therapeutischen Zwecken. Die zweite Stufe der Oasenlandwirtschaft betraf die Pflanzung von Obstgärten. Feigen, Granatäpfel, Bananen, Oliven oder der Anbau von Zuckerrohr zählten zu den wichtigsten Anbauarten in der Oase. Die dritte Ebene – der Symbolische Garten – stellte das Pflanzen von hohen, Schatten spendenden Bäumen dar. Sie gelten im heißen Wüstenklima als überlebensnotwendig. In Al Ain dominiert zwar die Palme, jedoch sind auch der Neebaum aus Indien, der Moringabaum aus Afrika und der Weihrauchbaum in der Oase anzutreffen.
Al Jahili gehört zu den größten Forts der VAE. Auf Anordnung von Zayed dem Ersten wurde die Festung 1890 erbaut. Al Jahili diente als Wohnhaus für die Mitglieder der Herrscherfamilie Al Nahyan. Die Festung wurde aufwendig von der Abu Dhabi Authority for Culture und Heritage restauriert und 2008 als neue Touristenattraktion eröffnet. Die Al Jahili Festung dient nun als Kulturzentrum und beherbergt eine Dauerausstellung über den Entdecker, Schriftsteller und Fotografen Wilfred Thesiger. Dieser durchquerte 1940 zweimal Al Ain. Die Festung Al Jahili, welche von einem üppig grünen Park umgeben ist, gewann 2016 den Terra Award für die beste Lehmbauarchitektur der Welt. Ein weiteres, sehenswertes Fort ist das Al Muwaji Fort.
Im Südosten Al Ains befindet sich mit dem Jabeel Hafeet der „Hausberg“ der Stadt. Er ist 1350 Meter hoch und ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen. Der Gipfel ist über den kurvigen Bergpass mit Auto oder per Taxi zu erreichen. Wer es lieber sportlich mag, kann die Strecke bis zur Bergspitze auch mit dem Fahrrad bewältigen. Von hier aus hat man einen hervorragenden Ausblick auf Al Ain und die Thermalquellen, die am Fuße des Berges zu einem See zusammenfließen. An den Ausläufern des Jebel Hafeet konnte sogar durch archäologische Ausgrabungen belegt werden, dass das Gebiet schon zu Beginn der Bronzezeit vor 5.000 Jahren besiedelt war. Über 500 alte Gräber sowie Keramikgefäße und Kupferartefakte wurden dort entdeckt.
Das Al Ain Nationalmuseum ist das älteste Museum der VAE. Es wurde 1969 unter der Herrschaft von Scheich Zayid Sultan Al Nahyan gegründet. Das Museum möchte Besuchern vor allem die Geschichte Al Ains von der Steinzeit bis hin zur Gründung der VAE näher bringen. Das Museum behandelt die drei Hauptbereiche Archäologie, Ethnografie und Geschenke. Besucher können neben archäologischen Funden eine Ausstellung mit traditionellen Musikinstrumenten und eine Sammlung mit Beduinenschmuck bewundern. Direkt neben dem Nationalmuseum befindet sich das Sultan bin Zayed Fort. Es wurde 1910 von Scheich Sultan bin Zayed gebaut und zählt zu den bedeutendsten Forts im Emirat Abu Dhabi. Das Lehmziegelgebäude ist bis heute gut erhalten und beeindruckt mit drei großen Türmen an den Ecken und einem Tor an der Südfassade. Das Al Ain Nationalmuseum ist täglich von 8-19:30 geöffnet, montags und freitags öffnet das Museum erst um 15 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene ca. EUR 1,00,- und für Kinder unter 10 Jahren ca. EUR 0,30,-. Bitte beachten Sie: Das Museum ist aktuell vorübergehend geschlossen.
Der Palast oder auch Qasr Al Ain ist das besterhaltene Fort Abu Dhabis. Die Festung wurde im Beduinenstil gebaut und stammt aus dem Jahre 1937. Etwa sechzig Jahre später wurde die Festung in ein Museum umgewandelt. Besuchern des Museum soll das Alltagsleben des verstorbenen Herrschers Scheich Zayed und seiner Familie, die bis 1966 in der Festung residierten, veranschaulichen. Das Museum besteht aus verschiedenen Innenhöfen, in den einzelnen Räumlichkeiten verschmelzen moderne Gestaltungselemente und traditionelle emiratische Einflüsse miteinander. Besuchermagnet des Al Ain Palace Museums ist das Zimmer, in dem die Herrscherfamilie den Heiligen Koran studierte. Das Museum ist täglich von 8:30-19:30 Uhr geöffnet, außer montags und freitags erst ab 15:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.
Ein Kamelmarkt ist wesentlicher Bestandteil der traditionellen, arabischen Kultur. Der Kamelmarkt in Al Ain ist einer der noch wenig existierenden in den Emiraten. Der Markt bietet Touristen die Chance einen Blick auf die verschiedenen Kamelarten zu werfen und interessante Details über den Stellenwert des Kamels in der arabischen Tradition zu erfahren. Der Markt liegt ca. 15km außerhalb von Al Ain Stadt. Auch Kleintiere wie Schafe und Ziegen werden hier von den Einheimischen zum Verkauf angeboten. Besonders spannend für Besucher sind die Kamelrennen auf der Al Maqam Strecke nahe Al Ain. Ein unvergessliches Highlight für Abu Dhabi Touristen! Die Kamele galoppieren hier auf speziell angelegten Rennstrecken um die Wette. Meistens finden die Kamelrennen am Wochenende statt, es lohnt sich früh vor Ort zu sein, um die Atmosphäre der Rennen hautnah miterleben zu können. Der Eintritt ist kostenfrei.
Der Wadi Adventure ist ein künstlich angelegter Wildwasser- Spielplatz am Fuße des Jebel Hafeet. Der Wadi Adventure Wasserpark verfügt über drei künstlich angelegte Wildwasserkanäle, die ersten ihrer Art in den Emiraten. Besucher können an den abenteuerlichen Wildwasserraftings oder Kajakfahrten teilnehmen, aber auch auf eigen Faust aufs Surfboard steigen. Für schwindelfreie Besucher bietet der Park auch einen Abenteuerparcour in luftiger Höhe. 18 verschiedene Hindernisse auf zwei Ebenen, eine Seilrutsche und eine vertikale Kletterwand fordern den unerschrockenen Freizeitsportler heraus. Ein weiteres Highlight ist die 14 Meter hohe Schaukel. Der Wadi Adventure Park ist täglich von 8-21 Uhr geöffnet, der Eintritt für Erwachsene kostet EUR 13,- und für Kinder EUR 5,-.
Hili Fun City ist der älteste Themenpark in der Golfregion und wurde 1985 eröffnet. Der Park wurde neu renoviert und überzeugt mit 28 Attraktionen für alle Altersklassen. Außerdem gibt es ein Amphitheater für Familienshows und eine Picknickstelle mit angrenzendem Spielplatz. Hili Fun City ist montags bis donnerstags von 16-22 Uhr und freitags und samstags von 12-22 Uhr geöffnet. Im Vergleich zu den sonst üblichen Preisen in den Emiraten bietet Hili Fun City ein angemessenes Preis- Leistungsverhältnis. Erwachsene und Kinder zahlen ca. EUR 13,-, Kinder unter 0,89 Meter erhalten freien Eintritt.