Abu Dhabi ist nicht nur die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), sondern auch das Größte der insgesamt sieben Emirate des Landes. Vom hektischen Stadtleben in Abu Dhabi City über empfindliche Ökosysteme am Arabischen Golf bis hin zu unendlich wirkenden Sandwüsten und bizarren Berglandschaften zeigt sich das Emirat von seiner vielseitigen und aufregenden Seite. Abu Dhabi bietet seinen Besuchern noch viel mehr als nur Einkaufsmöglichkeiten und glamouröse Luxushotels. Gerade Abenteurer und Kulturinteressierte können in den weniger bekannten Landstrichen des Emirats ein Bild aus alter Zeit – den sagenumwobenen Orient – kennenlernen. Welche das sind, führen wir in unserem Beitrag über einzigartige Erlebnisse im Emirat Abu Dhabi näher aus.
Riesige Wolkenkratzer, moderne Shopping Malls und aufwendig gestaltete Freizeitparks prägen erst seit wenigen Jahrzehnten das Erscheinungsbild Abu Dhabis. Wie die Stadt jedoch früher vor der Entdeckung des Erdöls ausgesehen hat, ist im Heritage Village gut nachzuvollziehen. Hier erfahren Besucher, wie das traditionelle Leben am Golf viele Jahrhunderte lang ausgesehen hat. Die typischen Merkmale einer Siedlung am Arabischen Golf bestehen zum einen aus einer Festung, die Angreifer vom Meer kommend zurückdrängen sollte. Auch der Handel bestimmt seit langem das Alltagsleben: Ein Souk, in dem Ziegen, Kamele, Gewürze oder Datteln getauscht und verkauft wurden, ist seit jeher ein beliebter Ort der Zusammenkunft. Und natürlich spielt der Islam eine entscheidende Rolle in der arabischen Gesellschaft. Die Moschee ist nicht nur ein heiliger Ort, sondern auch eine Stätte, die allen Menschen ein geistiges und moralisches Fundament bietet.
In einer Zeit, als es noch keine Klimaanlagen gab, erbauten die Menschen am Golf sogenannte Barasti-Hütten. Sie sind mit Palmwedeln bedeckt und sind so konstruiert, dass auch bei starker Hitze ein angenehmer Luftzug durch die Hütten weht. Unabdingbar zur Gründung einer Siedlung war ferner der Zugang zu einer Wasserquelle. Diese lagen oft tief unter der Erde, weswegen Ochsen eingesetzt wurden, um das Wasser mittels Eimern aus der Tiefe zu ziehen.
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Jetzt günstig buchen open_in_newIn Oasenstädten wie Al Ain oder Liwa spielten zudem die alten Wasserkanäle (Falaj) eine entscheidende Rolle, um Felder zu bewässern. Im Heritage Village wird auch die Rolle des Kamels in arabischen Dörfern hervorgehoben. Den Beduinen dienten sie nicht nur als Transportmittel, sondern auch als wichtiger Helfer in der Landwirtschaft. So versprach beispielsweise die Züchtung von Kamelen vielen Familien Wohlstand und ein gesichertes Leben.
Bei einem Rundgang durch das Museumsdorf erhalten Besucher auch einen interessanten Einblick in das Handwerk der Emirati. Neben einer Gerberei, einer Töpferei und Glasbläserei gibt es eine Eisenschmiede, in der die Klingen für die Khanjar (arabische Krummdolche) hergestellt werden. Das Museumsgebäude im alten Fort schildert den Kühlungseffekt der arabischen Windtürme, zudem sind wertvolle Juwelen und Utensilien aus der Perlentaucherzeit ausgestellt.
Rund um Abu Dhabi verläuft ein Geflecht aus Inseln, Sandbänken und Mangrovenwäldern. Besonders die Küste rund um die Hauptstadt der VAE besteht aus einem sensiblen Ökosystem, das in weiten Teilen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Allein der Mangrove Marine National Park nimmt bereits 75 Prozent aller Mangrovenwäldern der VAE ein. Neben Mangrovenbäumen bestimmen Watt, Salzmärsche und Algenbestände den Lebensraum vieler Tierarten. Krebse, Fische, Flamingos oder Fischreiher finden hier perfekte Bedingungen vor. Außerdem ist das Biotop ein geeigneter Rückzugsort für Schildkröten, jagende Füchse und Meeressäugetiere wie Dugongs oder Delfine. Aber nicht nur für Tiere ist der Mangrove Marine National Park von Bedeutung: Die Mangroven dienen zudem als Windschutz, sie halten Meeresfluten ab und reinigen die umgebenden Gewässer. Außerdem tragen sie dazu bei, Kohlendioxid aus der Atmosphäre heraus zu filtern.
Touristen können das Naturschutzgebiet auf mehrere Arten erkunden. Beispielsweise an Bord eines Kanus, Segelbootes oder eines Stand Up Paddle-Boot: Am Pier des Luxushotels Anantara Eastern Mangroves Abu Dhabi starten unterschiedlichste Boote zu den Mangroven. Entweder buchen Sie eine individuelle Tour oder Sie schließen sich öffentlich geführten Touren an.
Frisch eröffnet hat der Mangrove Walk. Dort können Sie kostenlos die Mangrovenwälder rund um Jubail Island bei einem gemütlichen Spaziergang entdecken. Auf Holzstegen führen drei unterschiedliche Rundpfade (1 km, 1,6 km und 2 km) durch das sehenswerte Ökosystem. Unterwegs treffen Sie auf Aussichtsplattformen, Rastplätze oder spezielle Erlebnisstationen. Hierzu gehört beispielsweise eine schwimmende Plattform, von der Sie die Unterwasserwelt genauer beobachten können. Außerdem stellen Lehrtafeln interessante Fakten rund um das Biotop vor. Wer Kajak fahren möchte, findet auch hier eine Anlegestelle. Ein Besucherzentrum mit angeschlossenem Café und ein Ausscihtturm runden das naturnahe Erlebnis ab.
Rund 2,5 Stunden von Abu Dhabi entfernt liegt ein echtes Naturjuwel mitten im Arabischen Golf. Auf der Insel Sir Bani Yas leben mehr als 10.000 wild lebende Tiere. Giraffen, Geparden, Oryx-Antilopen, Gazellen und Hyänen sind nur einige der tierischen Exemplare, die im Arabian Wildlife Park ihr Zuhause gefunden haben. Wer die vielfältige Tierlandschaft genauer kennenlernen möchte, kann eine Safari-Tour in Angriff nehmen. Wir empfehlen im Zuge dessen einen Aufenthalt im Anantara Al Yamm Villa Resort.
Dort können Sie nicht nur in luxuriösen Villen direkt am Strand übernachten, sondern auch sehenswerte Naturfahrten unternehmen. Das Resort stellt Spezialfahrzeuge zur Verfügung, mit denen Sie in Begleitung erfahrener Parkranger den Lebensraum der exotischen Tiere genauestens unter die Lupe nehmen können. Im Resort haben Sie zudem noch die Möglichkeit viele sportliche Aktivitäten auszuprobieren. Ob Bogenschießen, Kajakfahren, Mountainbike-Touren oder Reitausflüge, die Insel Sir Bani Yas garantiert Ihnen tolle und nachhaltige Naturerlebnisse in einer für die Region vielseitigen Landschaft.
Im Osten des Emirats an der Grenze zum Oman befindet sich die Oasenstadt Al Ain. Für Naturfans ist die Region ein echtes El Dorado. In der Stadt selbst befinden sich zahlreiche herrlich angelegte Palmengärten umrahmt von historischen Forts, Museen und traditionellen Lehmhäusern. Im Süden der Stadt verläuft ein langer Gebirgsrücken, der für Freizeitsportler etliche Aktivitäten bereithält. An dessen Spitze ragt der Jebel Hafeet hervor: Mit 1.280 Metern der höchste Berg des Emirats.
Am Fuße des Bergs verläuft der Al Ain Park, wo sich neben Spielplätzen, einem Botanischen Garten, einem künstlichen Staudamm auch heiße Quellen (Green Mubazzarah Hot Springs) befinden. Wer sich fit genug fühlt, kann die kurvenreiche Passstraße zum Gipfel mit dem Fahrrad bewältigen, ansonsten ist die Fahrt aber auch mit dem Auto ein lohnenswertes Ziel. Vor allem, wenn man vom höchsten Punkt aus den Panoramablick hinunter auf Al Ain genießen kann. Darüber hinaus bietet der Wadi Adventure Park vergnügungsvolle Freizeitstunden. In der künstlichen Wildwasserbahn der Anlage können Funsportler schwimmen, Kajak fahren, in ein Rafting-Boot steigen, Wakeboarden oder auf einer künstlichen Welle surfen. Sich einmal wie Tarzan fühlen: Wagemutige können zudem die Zipline, die über dem Park entlangschwebt, nutzen. Das „Adventure Package“ kostet ca. 70 €, damit können Gäste sämtliche Einrichtungen des Parks nutzen.
Wenn Sie Abu Dhabi besuchen, wird Ihnen sicherlich ein ums andere Mal das Wappentier der VAE begegnen. Ob als Plüschversion in Souvenirläden, auf Logos oder auf Fahnen, der Falke ist immer präsent. Der Greifvogel nimmt in der (Beduinen-) Kultur des Landes einen hohen Stellenwert ein. Seit Jahrhunderten beschäftigen sich Falkner mit den Flugeigenschaften der Tiere, bilden sie als Jäger aus und pflegen das Gefieder der Vögel. Viele Scheichs im Emirat betreiben die Falknerei mittlerweile als kostspieliges Hobby. So kostet der Liebling der Scheichs im Durchschnitt rund 30.000 Euro. Seit vielen Jahren gibt es sogar eine Falkenklinik in Abu Dhabi, die größte ihrer Art weltweit.
Dort landen die landen die teuren Haustiere der Emirati, sobald sie das ein oder andere Wehwehchen aufweisen. Seit knapp 20 Jahren behandelt die Deutsche Dr. Margit Müller die gefiederten Patienten, rund 5.000 pro Jahr. Sie führt Touristen persönlich durch das Tierkrankenhaus und schildert ihre langjährigen Erfahrugen als Falkendoktor. Bei den Rundgängen erhalten Besucher einen spannenden Eindruck von der Arbeit der Ärzte und Pfleger vor Ort, ein angeschlossenes Museum gibt darüber hinaus interessante Einblicke in die Kunst der Falknerei. Auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Im Außenbereich finden nicht nur Falkenshows statt, hier ist zudem die große Freiflugvoliere zu sehen.